Brexit, das weltweite Erstarken des Rechtspopulismus, die autoritäre Neuordnung des politischen Systems in der Türkei – das Jahr, in dem die Europawerkstatt der Bundes-JEF das erste Mal seit 2014 wieder stattfand, ist kein einfaches für Europa. Vielleicht war sie deswegen umso wichtiger. Knapp 70 Jugendliche – nicht nur JEFer*innen – aus ganz Deutschland und auch aus Österreich und Frankreich setzten sich am ersten Dezemberwochenende in Berlin mit genau diesen Herausforderungen, vor denen wir als überzeugte Europäer*innen stehen, auseinander. Auch Hamburg war vertreten: Für uns durfte Neumitglied Tobias Niemeyer im JEF-Spirit schwelgen. Aufkommen tat dieser während eines bunten Programms: Beginnend am Freitag mit einem Szenarien-Workshop zu Zukunftsperspektiven der EU in Kooperation mit dem Dahrendorf-Forum, über die eigentliche „Un-Conference“ am Sonnabend, bei der von interessanten Europapolitiker*innen bis hin zu „einfachen“ Teilnehmenden Workshops zu verschiedensten Themen angeboten wurden, endend mit einer Projektwerkstatt am Sonntag, auf der konkrete Projekte geplant wurden. Zwischendurch blieb viel Zeit für das gegenseitige Kennenlernen und Vernetzen. Als dann abends auf der Rückfahrt nach Hamburg noch die Eilmeldung mit dem Wahlergebnis aus Österreich auf dem Handy auftauchte, war das Europa-Wochenende perfekt.
Archiv für den Monat: Dezember 2016
JEF-Landesvorsitzender Daniel bei der Jürgen-Echternach-Stiftung
Am 16. November diskutierte unser Landesvorsitzender Daniel Kosak auf Einladung der Jürgen-Echternach-Stiftung für Bildung und Demokratie im Ludwig-Erhard-Haus an der Alster mit dem MdB Marcus Weinberg, dem CDU-Landesvorsitzenden Roland Heintze und den StipendiatInnen der Stiftung über die Zukunft Europas.
Alle waren sich einig, dass Europa angesichts des Brexits, europakritischer Bewegungen in vielen Staaten und einer angespannten Weltlage vor großen Herausforderungen steht. Daniel machte deutlich, dass man gerade junge Menschen wieder für Europa begeistern kann, wenn nicht nur auf die bedeutsamen Errungenschaften der Vergangenheit wie die Reisefreiheit verwiesen wird, sondern man eine optimistische Vision für die Zukunft Europas anbietet. Beispielhaft nannte er die Weiterentwicklung der EU-Kommission zu einer echten vom Parlament gewählten Europäischen Regierung, um die demokratische Verantwortlichkeit der Union zu verbessern. Nur so könne es einen programmatischen Streit um die Gestaltung von Digitalisierung, Zuwanderung oder Energiepolitik geben. Dann hätten die WählerInnen die Möglichkeit, sich zwischen klaren Alternativen zu entscheiden sowie im Zweifelsfall auch einmal die Regierung abzuwählen, ohne gleich die EU grundsätzlich in Frage stellen zu müssen.
Einigkeit herrschte unter den Diskutierenden, dass es auch einer Stärkung der Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik bedarf. Die JEF-Hamburg haben sich sehr über die Einladung durch die Echternach-Stiftung gefreut und werden weiter im konstruktiv-kritischen Dialog mit VertreterInnen von anderen zivilgesellschaftlichen Organisationen und Parteien für die europäische Idee eintreten.