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Europaakademie 2015: Cafe Babel – die Grenzen einer europäischen Öffentlichkeit?

 

Katarzyna Piasecka stellte uns das Onlinemagazin Cafe Babel vor.

Reden wir in Europa miteinander, übereinander – oder bloß aneinander vorbei? Über die Chancen und Probleme einer „echten“ europäischen Öffentlichkeit haben wir gemeinsam mit Katarzyna Piasecka vom Web-Magazin „Cafe Babel“ diskutiert.
Das Online-Magazin wurde 2001 von Erasmusstudenten in Paris gegründet und berichtet seither mit über 20 „LocalTeams“ aus verschiedenen europäischen Ländern über Themen, die alle Europäer interessieren! Zum Beispiel eine Reportage über Moldaus erstes Ökodorf, eine Stück über Flüchtlingspolitik, den britischen Wahlkampf oder ein Essay über französische Skateparks… In der Pariser Chefredaktion laufen alle Beiträge zusammen, werden gesichtet, diskutiert und editiert. In Absprache mit den LocalTeams werden dann die besten Artikel ausgewählt und in insgesamt 6 Sprachen übersetzt, darunter auch Deutsch, Polnisch und Italienisch. Auf diese Weise können Leser aus ganz Europa dieselben Geschichten lesen – entweder in ihrer eigenen oder einer ihnen vertrauten Sprache! 320 000 meist junge Leser besuchen die Website jeden Monat, Tendenz steigend!

Aber das tägliche Vermitteln zwischen so vielen nationalen Perspektiven ist auch eine große Herausforderung, erzählte Katarzyna. Erst beim Übersetzen fällt oft auf, wie stark die jeweilige Wahrnehmung eines Textes von den Debatten unserer eigenen, nationalen Medienöffentlichkeit geprägt ist. So kann es etwa sein, dass ein Thema in Frankreich bereits hoch und runter diskutiert wurde, in Deutschland hingegen noch nie zur Debatte stand. Auch bei sensiblen Angelegenheiten wie z.B. dem Holocaust, Religion oder Homosexualität kann das Empfinden verschiedener Länder stark auseinander klaffen. Ein Gedanke etwa, der in einem Land bloß die Feinjustierung eines gesellschaftlichen Konsens bedeutet, kann in einem anderen Land einer scharfen Provokation gleichkommen und extreme Emotionen auslösen. Oftmals stelle sich der Redaktion deshalb auch die Frage, inwiefern manchen Artikeln kleine Erklärungen zur besseren Einordnung in den Kontext beigefügt werden sollten. Journalismus in diesem „kulturellen Minenfeld“ ist daher keine immer leichte Aufgabe für Cafe Babel, und erfordert oft viel Fingerspitzengefühl und Kompetenz der Autoren wie der Übersetzer. Umso mehr waren wir beeindruckt von der offensichtlichen Zielstrebigkeit Katarzynas und ihres Teams, die europäischen Teilöffentlichkeiten durch ihre Arbeit einander jeden Tag ein Stückchen näher zu bringen. Alles in allem ein sehr erhellender und motivierender Austausch, der uns viel Mut gemacht hat, unser gemeinsames Ziel einer tieferen europäische Verständigung weiter zu verfolgen!

Wie einheitliche soll eine europäische Öffentlichkeit berichten?

Wie einheitliche soll eine europäische Öffentlichkeit berichten?

Workshop: Esperanto – viel mehr als eine Sprache

Esperanto Logo (Quelle: commons.wikimedia.org)

Esperanto Logo (Quelle: commons.wikimedia.org)

„Unuiĝintaj en diverseco“ – Dieser Satz mag einem seltsam bekannt vorkommen. Und das, ohne jemals eine Vokabel der Sprache gelernt zu haben, in die das Europa-Motto „Einheit in Vielfalt“ hier übersetzt worden ist. Es ist die Plansprache Esperanto, mit der wir uns am 29. März näher beschäftigen durften.

Gemeinsam mit Esperanto Hamburg e.V. organisierten wir am Sonntagnachmittag einen Schnupperkurs für alle, die Esperanto ein wenig näher kennenlernen wollten. Überraschend war, wie intuitiv vor allem das Verstehen unbekannter Texte und Worte abläuft. Dies ist nicht nur der bestechenden Logik der Sprache zu verdanken, sondern auch der Tatsache, dass Esperanto auf dem Fundament vieler europäischer Sprachen entwickelt worden ist.

Unser Einblick ins Esperanto war nicht nur interessant, sondern auch erkenntnisreich. Es handelt sich um eine Sprache, die Grenzen überwinden, Gemeinschaft schaffen und dabei Vielfalt erhalten möchte. Dies ist auch Kerngedanke und Grundidee von uns, den Jungen Europäischen Föderalisten. Von dem Potenzial dieser Sprache, was die einfache und erfolgreiche Kommunikation über Barrieren hinweg angeht, konnten wir uns gestern allemal überzeugen.

Für die Zukunft planen wir einen erneuten Schnupperkurs. Weitere Informationen zum Verein Esperanto Hamburg e.V. findet ihr hier.

Spätes Neujahrsfrühstück

NeujahrsfrühstückAm 21.02. haben wir zum Neujahrsfrühstück ins Café Panther geladen und uns über zahlreiche neue und alte Gesichter gefreut! Bei leckerem Essen haben wir unsere Pläne für das nicht mehr ganz so neue Jahr 2015 vorgestellt. Die Zeit rennt ja doch immer schneller als man denkt und bald ist schon unsere Akademie auf Gut Siggen zum Thema Grenzen in Europa. Weitere Informationen dazu findet ihr hier.

Außerdem findet natürlich immer am zweiten Mittwoch im Monat der Euroschnack um 19 Uhr im Café Panther statt und wir möchten euch bald zu einem europäischen Kochabend einladen. Weitere Termine:
29.03.: Esperanto Schnupperkurs
06.05.: Campus Europa

 

Das war die Europa-Akademie 2012

24. Februar 2012. 12 junge Europa-Begeisterte, ein alter Gutshof und exzellente Referenten – das war der Rahmen für die Europa-Akademie 2012 im Seminarzentrum Gut Siggen der Alfred Toepfer Stiftung. Im Mittelpunkt des Seminarwochenendes, das die JEF Hamburg zusammen mit der Europa-Union Hamburg organisiert hatte, standen die innen- und außenpolitischen Zukunftsperspektiven für Europa. Die Teilnehmer diskutierten mit namhaften Experten über Themen wie Lobbying, Identitätsbildung und globale Megatrends. Unter anderem referierten Dr. Ole Wintermann von der Bertelsmann Stiftung, Henrik Lesaar aus der Hamburger Senatskanzlei und Gregor Stein aus dem Brüsseler Büro der IHK Nord. Kamingäste wie der Bundestagsabgeordnete Manuel Sarrazin trugen mit handfesten Geschichten über die Griechenland-Rettung ebenso zur „Unterhaltung“ bei wie praktische Übungseinheiten, in denen sich die Teilnehmer an der Frage „Wie bringe ich meinen Verein an die Öffentlichkeit?“ abarbeiteten. Fazit: Ein rundum gelungenes Wochenende, das im nächsten Jahr hoffentlich eine Neuauflage erlebt!

 

JEF-Hamburg feierte mit bei der „3. Nacht der Jugend“

13. November 2011. Während am 11. November andernorts die Karnevalszeit eingeläutet wird, ging es im Hamburger Rathaus an diesem geschichtsträchtigen Tag etwas nachdenklicher zu: Bei der „3.Nacht der Jugend“ kamen Jugendliche zusammen, um gemeinsam an die Reichspogromnacht vom 9. November 1938 zu erinnern. Die stets sehr gut besuchte Veranstaltung der Hamburgischen Bürgerschaft, bei der auch die JEF Hamburg präsent war, richtet sich an junge Leute zwischen 16 und 21 Jahren, die sich über ein stilles Gedenken hinaus aktiv mit dem Nationalsozialismus auseinandersetzen wollen. Im Rathaus ging es deshalb alles andere als ruhig zu: In der Eingangshalle unterhielten Live-Bands mit bestem Polit-Pop-Rock, im großen Festsaal fanden Tanz- und Theateraufführungen statt. Dabei blieb immer genug Raum für leise Zwischentöne. In den Zeitzeugen-Veranstaltungen berichteten Überlebende des NS-Terrors von ihren Erfahrungen und stellten sich den Fragen ihrer geschichtsinteressierten Zuhörer. Szenische Lesungen und Kurzfilme rundeten das Programm ab.

Neben dem vierstündigen Programm bot sich den Besuchern ein Einblick in die vielfältige Verbandslandschaft Hamburgs. An zahlreichen Infoständen präsentierten sich Projekte, Bildungs- und Jugendorganisationen, die für ein gewaltfreies und demokratisches Miteinander einstehen. Auch am Infostand der JEF Hamburg ging es um gesellschaftliche Grundwerte wie Demokratie, Toleranz und Solidarität, natürlich im europäischen Kontext, der vielen Besuchern immer noch Rätsel aufgibt. Das zeigte sich bei unserem Europa-Quiz, das wir mit Hilfe des JEF-Glücksrads veranstalteten: Bis zu drei Mal konnten Besucher an dem Glücksrad drehen und Fragen rund um die Europäische Union beantworten – von der aktuellen Anzahl der EU-Mitgliedsstaaten über Fragen zum Lissabon-Vertrag bis hin zum europafreundlichsten Land (Rumänien!). Mit viel Hilfe und guten Tipps gelang es den meisten Jugendlichen, sich ein Buch oder ein T-Shirt als Gewinn zu sichern. Uns haben die Gespräche mit den Besuchern und ihre kritischen Nachfragen zur aktuellen EU-Politik großen Spaß gemacht – eine Fortsetzung folgt bei der nächsten „Nacht der Jugend“!